Models und Schule
Es gibt ein gewisses Image, das Models zugeschrieben wird. Immer auf dem Sprung zwischen dem ein und dem anderen Shooting, mal schnell auf dem Laufsteg posieren und zwischendurch wird man geschminkt und Kleider werden ausprobiert. Und nachts natürlich, da geht es dann zu den wildesten Partys.
Viele vergessen dabei, dass es sich um einen harten Job handelt, der viel Selbstdisziplin verlangt und für die, die keine persönliche Stärke aufbringen können, auch fatale Folgen haben kann. Manche gehen an einer Überdosis Drogen unter und manche hungern sich selbst zum Tode. In beiden Fällen resultiert das tragische Ende aus einem Nacheifern nach einem Ideal, dass eigentlich eine Illusion ist.
Bei einer hamburger Modelagentur sehen die Sachen ganz anders aus. Zwei von ihren jungen Talenten, Anastasia und Kyrill, beide noch minderjährig, erzählen wie ihr Alltag aussieht.
Anastasia ist Einzelkind und Tochter von zwei Musikern. Sie ist schon von klein auf an Disziplin gewohnt. Die Schule hat für sie absoluten Vorrang, sagt sie. Sie meint, dass Modeln ganz schön harte Arbeit sei, man fliegt alleine nach Mailand oder nach Paris und der Arbeiststag dauert oft zwölf Stunden. Desswegen lebt sie nach einem streng organisierten Plan, um das Modeln und die Schule unter einen Hut zu bekommen. Sie bekommt jedoch viel Unterstützung von ihren Eltern, die sie aber immer auf den Boden der Tatsachen zurückholen, und dafür ist sie ihnen sehr dankbar. Auch ihre Agentur sorgt dafür, dass sie weniger Aufträge annimmt, wenn sie viel zu lernen hat.
Kyrill wurde von dem Chef derselben hamburger Agentur angesprochen, als er mit seinen Freunden Eis essen war. Er hat ihn gebeten, mal bei der Agentur vorebei zu schauen. Kyrill bekam darauf hin einen Vertrag für zwei Jahre. Dass heisst, dass er laufend Aufträge bekommt. Trotzdem hat er in der Schule keine Probleme. Seine Eltern hatten anfangs Angst um seinen Notendurschnitt, aber seine Modelkarierre hat sich als etwas Positives herausgestellt. Kyrill stört es nur, dass einige seiner Mitschüler ihm seinen Erfolg nicht gönnen. Er meint, dass er sich doch überhaupt nicht geändert hätte.
Anastasia möchte nach dem Abitur auf jeden Fall weiter als Model arbeiten. Sie möchte sich so ihr Studium finanzieren. Was sie studieren will, weiss sie noch nicht ganz genau, aber Modeln, dass könne sie ja ihr ganzes Leben lang. Auch später, dann halt als Oma für Faltencreme, sagt sie und lächelt.