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Voting: Ø  9.0 Alter: 13
Größe: 137cm Gewicht: 36kg
Maße: 74-70-76

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Casting Shows – gestern, heute und in aller Welt

Castingshows gibt es eigentlich schon seit mehr als 40 Jahren. Auch Frank Sinatra ging 1937 als Sieger aus einer Sendung dieser Art hervor. Ein Unterschied zu heute ist, dass es ein Überangebot von Castinshows gibt. Damals gab es vielleicht eine Show im Radio zu hören und eine im Fernsehen zu sehen. Mittlerweile hat jedoch fast jeder deutsche Sender sein eigenes Format zum Thema Casting entwickelt. Einige von ihnen feiern damit riesige Erfolge und sind zu Zeit aus dem wöchentlichen Fernhsehprogramm gar nicht mehr wegzudenken.

Doch worum geht es eigentlich bei diesen Castingshows? In den Zeiten von Frank Sinatra ging es schlicht um das musikalische Talent. Wer damals eine tolle Leistung auf der Bühne zustande gebracht hatte, hatte auch Chancen auf eine Karierre. Daher bewarben sich nur Menschen, die schon ein bisschen Erfahrung in der Musikbranche hatten, für andere kam eine Castingshow überhaupt nicht in Frage.

Der andere Unterschied zu heute ist die Art, wie die Castingshow präsentiert wird. Was früher vor den Augen und Ohren der Zuschauer verborgen blieb, ist heute fest in die Sendung integriert. Damals hatte man den ganzen Prozess der Auswahl der Kandidaten nicht öffentlich gezeigt. Dem Publikum wurde nur das „Endprodukt“ mit den besten Bewerbern präsentiert. 

Heute ist es genau umgekehrt. Der Prozess der Auswahl macht fast die Hälfte der Castingshow aus. So können die Dieter Bohlens und Heidi Klums in ihrem Element als schreckeinflössende Juroren ohne Zensur ganz in ihrem Element aufblühen.

Geht es heutzutage bei den Castingshows wirklich nur um Talent, wie der Titel es meistens verspricht? Geht es nicht ebenso um Exhibitionismus und Voyeurismus? Die Kandidaten wissen nie genau, was sie erwartet, es herrscht Unsicherheit und Angst vor dem, was die Jury wohl sagen wird. Sie wissen auch fast nie, welche als nächste „Aufgabe“ auf sie wohl zukommen wird. Und das Publikum sitzt im Schutze der Anonymität zu Hause vor dem Fernesher und schaut dem Geschehen auf dem Bildschirm (un)gespannt zu.

Ob man für den Einstieg in die nächste Runde Kakerlacken essen oder Bierflaschen mit den Zähnen öffnen muss - nichts Neues, denn es gibt fast keine Grenzen mehr.

Im arabischen Raum sieht dies ganz anders aus. Dort müssen die Kandidatinnen in einer Castingshow nicht fast nackt vor der Kamera posieren. Als sich eine Kandidatin einer bekannten deutschen Supermodel Show dagegen sträubte, nur mit Rosenblättern bedeckt abgelichtet zu werden, wurde sie fast aus der Sendung rausgeschmissen. Oder als die andere sich nicht im Nachtclub Style an der Tanzstange räkeln wollte, leif sie genauso Gefahr, die Show verlassen zu müssen. In der arabischen Version ist genau das Gegenteil der Fall, denn dort wird nicht nach der angeblich schönsten, sondern nach der tugendhaftesten Frau gesucht. Die Kandidatinnen sind traditionell gekleidet, der Zusachuer bekommt nur ihre Augen zu sehen und die Gewinerinn ist diejenige, die ihre Eltern am meisten liebt und ehrt.

Es scheint, dass es sich in den westlichen und östlichen Castingshows alles um zwei gegensätzliche Dinge dreht. Es ist jedoch im Prinzip dasselbe, es sind nur zwei extreme Seiten von der ein und derselben Erscheinung. Dekadenz vs. Tugend. Es geht schon lange nicht mehr um das Talent wie in Zeiten von Frank Sinatra, Pat Boone oder Gladys Knight. Castingshows sind zu einem Hybrid geworden, das das Publikum von heute unterhalten soll und ihm zeigen soll, wer in den Augen einer Jury der oder die Beste ist und wie der Weg dazu aussieht.

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